Referenzen

Liebe Laila,
… Ich habe mir deine Bilder angesehen wieder und wieder. … für mein bescheidenes Auge war das eine tolle Überraschung. Zuerst fiel mir etwas sehr Besonderes auf. Beim ersten Blick schon.  Du arbeitest in verschiedenen Ausdrucksformen, unterschiedliche Techniken, Farb- und Raumwelten, wie ich es einmal ausdrücken möchte. Wenn man noch nie von dir gehört hat, möchte man gerne glauben, man könne sich die Seele der Künstlerin ein wenig vorstellen. Großartig. Einige deiner Bilder finde ich schlicht außergewöhnlich wie zum Beispiel "Die Wüstenblume", "Dei Sculpturali", "Muave", "too much head is a lot to lose". Ich weiß natürlich dass Gemälde in Natura noch einmal eine ganz andere Wirkung haben, aber das kann den Eindruck nur befördern ! … Die Belohnung der Mutigen aber : Es gilt einen Schatz zu entdecken, deine Bilder lassen es ahnen, zeigen es schon deutlich. Ich bin gespannt auf deine nächsten Werke. Man kann sehen, man wird noch eine Menge von dir zu sehen, zu spüren bekommen ...
Carpe Diem
Empfehlungsschreiben für Laila Sahrai


Laila Sahrai hat ihr vierjähriges Studium an der Akademie zu Enschede im Fachbereich Malerei mit dem Titel "Bachelor of Fine Art" im Juni diesen Jahres erfolgreich abgeschlossen.

Ich habe sie als Studentin der Malerei in der Zeit von September 2005 bis Juni 2007 in meiner Funktion als Koordinator und Dozent des Fachbereichs Malerei kennen gelernt und begleitet.

Während dieser Zeit hat sie ihre Malerei außerordentlich schnell weiterentwickelt. Sie begnügte sich dabei nicht mit kurzfristigen Zwischenergebnissen, sondern ließ sich mit großer Neugierde auf den Arbeitsprozess ein. Die direkte und zugleich innere Ausdruckskraft ihrer Bilder sprechen für sich und sind das Ergebnis einer konzentrierten Arbeit an ihren Bildern. Sie betreibt ihre Malerei eigenständig und ernsthaft.

Die Zusammenarbeit mit ihr war sehr interessant und belebend, wobei hervorzuheben ist, dass sie Kritik stets konstruktiv umzusetzen wusste. Durch ihre Persönlichkeit und ihren hohen Arbeitseinsatz hatte sie einen sehr stimulierenden Einfluss auf Mitstudierende.

Laila Sahrai hat im Laufe ihres Studiums eine gute Basis für eine freie Laufbahn als Künstlerin legen können, der wir als Kollegium mit großer Zuversicht entgegensehen.

Wir wünschen ihr für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.




(Originaltext auf niederländisch)
Aanbevelingsbrief voor Laila Sahrai

Laila Sahrai heeft haar vierjarige studieprogramma aan de Academie te Enschede in het vakgebied schilderen, tekenen, grafiek, met de titel “Bachelor of fine art” in juni van dit jaar met succes afgesloten.

Ik heb ze als student der schilderij in de tijd van september 2005 tot juni 2007 in mijn functie als coördinator en docent van het vakgebied leren kennen en begeleiden.

Gedurende deze tijd heeft ze haar schilderij uitzonderlijk snel verder ontwikkeld. Ze had er niet genoegen van korte tijdige tussenresultaten maar confronteerde met grote nieuwsgierigheid het werkproces. De directe en tegelijk innerlijke uitdrukkingskracht van haar werk spreekt voor zich en ze zijn het resultaat van het concentreerde werken aan haar schilderijen. Zij oefent haar schilderij zelfstandig en serieus.

Het samenwerken met haar was zeer interessant en belevend; het moet erbij getoond worden dat ze begreep kritiek steeds constructief om te zetten. Door haar persoonlijkheid en haar actieve werkinzet had ze een heel stimulerende invloed op haar medestudenten.

Laila Sahrai heeft in het verloop van haar studie een goede basis voor een vrije loopbaan als kunstenares kunnen leggen, dat wij als colleges met grote vertouwen tegemoetkomen.

Wij wensen haar voor haar verdere beroepsloopbaan en levensweg alles goede en verder veel succes.
Über die Arbeit von Laila Sahrai

Das Werk von Laila Sahrai zeichnet sich durch seine Schichtung aus. Sowohl in einem formalen als auch in einem inhaltlichen Sinne. Die abenteuerlichen und komplexen Bezüge zeugen von einer Reflexion über die komplexe Gesellschaft, in der wir leben.

Laila, die die Schichtung verschiedener Kulturen aus nächster Nähe erlebt, zeigt eine neugierige, selbstkritische, aufgeschlossene und kreative Haltung. In ihrem Werk werden die Fähigkeiten der schöpferischen Vorstellungskraft und die Bedeutung von Gefühlen und Intuition herausgestellt und dem wissenschaftlichen Verständnis gegenübergestellt.

Wie die Romantiker gibt sie sich nicht mit der bloß vorstellbaren Wirklichkeit zufrieden. Nach ihnen kann die Wirklichkeit nur durch Intuition und nicht durch Verstand erkannt werden, sie kann nur in einer Einheit von Subjekt und Objekt erfahren werden (bei Novalis finden wir eine solche intuitive und mystische Vereinigung beschrieben).

Aber wir sehen auch die Frage des Glaubens an die Möglichkeit, Zeugnis von der romantischen Erfahrung abzulegen. Die Ironie und die (formal) chaotischen Elemente wollen von diesem Glauben an "den Anderen" zeugen, aber in ihrer Starrheit zeigen sie gleichzeitig das Leiden und die fehlende utopische Versöhnung. Es besteht eine Spannung zwischen sozialer Katastrophe und einer zweifelhaft gewordenen Erlösung.

Aber es ist ihre kreative Beweglichkeit des offenen Prozesses, der Raum für immer neue Perspektiven schafft. Eine Offenheit, die den Betrachter ständig aktiviert.

Auch ihre (theoretische) Abschlussarbeit ist erwähnenswert; nachdem ich sie gelesen hatte, schrieb ich ihr: Was für eine wunderbar klare und nuancierte Abschlussarbeit. Es ist eine der besten Abschlussarbeiten, die ich gesehen habe. So professionell informativ und wichtig im Inhalt. Ich habe sie mit Spannung gelesen und dachte, dass ich einiges davon als Maler-Zeichner wiedererkenne. PROFICIAT, ein "cum laude"-Abschluss, soweit es mich betrifft. Wenn Sie möchten, können Sie eine Kopie davon für die Bibliothek machen. Das wäre ein wahres Geschenk.

Mit freundlichen Grüßen,
j p k p

(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)




(Originaltext auf niederländisch)
Over het werk van Laila Sahrai
Het werk van Laila Sahrai wordt gekenmerkt door een gelaagdheid. Zowel in formele als in inhoudelijke zin. De avontuurlijke en complexe vewijzingen getuigen van een reflexie over de  complexe samenleving waarin wij leven.
Laila die de gelaagdheid van verschillende culturen van nabij meemaakt geeft blijk van een onderzoekende, zelfkritische, onbevangen en creatieve houding. In haar werk worden de vermogens van de creatieve verbeelding en het belang van gevoelens en intuïtie voorop gesteld  en tegen het wetenschappelijke begrijpen afgezet. 
Evenals de romantici neemt zij geen genoegen met het louter denkbare van de werkelijkheid. Volgens hen kan de werkelijkheid alleen door intuïtie en niet door begrip gekend worden, ze kan alleen ervaren worden in een eenheid van subjekt en objekt.( bij Novalis vinden we zo’n intuïtieve en mystieke eenwording beschreven )
Toch zien we  ook de vraag naar het geloof in de mogelijkheid nog te kunnen getuigen van de romantische ervaring. De ironie en  de (formele) chaotische  elementen willen van dat geloof in ‘het andere’ getuigen maar tonen in hun verstarring tegelijk het lijden en de afwezige Utopische verzoening.  Er is sprake van het spanningsveld van maatschappelijke catastrofe en een twijfelachtig geworden verlossing.
Maar het is haar creatieve beweeglijkheid van het open proces   die ruimte maakt  voor steeds weer een ander vergezicht. Een openheid die de toeschouwer voortdurend activeert.

OOk haar scriptie is zeer vermeldings waard, nadat ik hem had gelezen schreef ik haar : Wat een prachtige  heldere en  genuanceerde scriptie .Het is een van de beste scripties die ik onder ogen heb gekregen. Zo professioneel informatief en belangrijk van inhoud. Ik heb hem  met opwinding gelezen en meende het een en ander als  schilder - tekenaar te herkennen.
PROFICIAT, een cum laude afstuderen wat mij betreft. Dank je wel .Maak er een kopie van voor de bibliotheek als je wilt. Dat zou een waar geschenk zijn.
Hoogachtend,
j p k p
Eröffnungsrede von Herrn Prof. Dr. Dr. Günther Berger zur Ausstellung „Wahn, Sinn oder Dazwischen“, Leipzig 2012

Die erste Begegnung mit dem künstlerischen Werk von Frau Sahrai war diesem Katalog zu verdanken – erworben auf einer Vernissage vor rund 8 Monaten! (Ausstellung Nicolaistr.)
Bereits bei flüchtiger Betrachtung der Reproduktionen spürte ich: hier war eine junge Malerin + Grafikerin mit grundiertem künstlerischem Können, phantasievollem originellem Gestaltungsvermögen am Werk; zentrale Sinn- und Bedeutungszusammenhänge unseres Lebens, unserer inneren psychisch-geistigen Befindlichkeit in einer, voller Widersprüche, Konflikte, bedrohlicher, nicht rational immer erfaß-, verstehbaren Welt bildhaft Ausdruck zu geben. Ihre grundsätzliche geistige + künstlerische Konzeption thematisiert hier mit den Worten „Wahn, Sinn oder Dazwischen“. Dementsprechend versucht sie auf großen Bildformaten, Zwischenräumen Form zu geben durch dialektische Koppelung von Extremen, von zahlreichen disparaten Objektelementen, wie wir sie von surrealistischen Werken kennen (Max Ernst, Salvador Dalí, u.a.).

Ihre Inspirationsquelle sind u.a. träumerische Erlebnisse, z.B. als Afghanin, ihre Ängste, Wünsche, Hoffnungen und die Kultur ihrer afghanischen Heimat!

Ihre Bilder sind Meisterwerke spannungsvoller Ausdruckskraft symbolgeladener Form- und Farbkompositionen.

Grafische Arbeiten hier in Ausstellung, hinterer Raum: Zeichnungen als schnell hingeworfene Skizzen/Studien- in einem fließenden Rhythmischem Duktus besitzen im Vergleich zu „fertigen“ Bildern den Reiz des Unmittelbaren, des Spontanen, ganz persönlichem Intimem!
- Aus bildhafter Vorstellung / Phantasie, auch spielerischer Motorik entwickelt – lineare Handschrift z.T. Vorarbeit – autonome Zeichnungen ……. ! (Es grüßen aus der Ferne Zeichnungen von Matisse, auch Picasso… u.a. ….! Trotzdem nicht epigonenhaft)
- Visionen der Wahrnehmungen, des Traumes als gewisses Erkenntnismittel!
- Hell- Dunkel Arbeiten: (….?) Differenziertheit H.D.-Wirkung des Schwebenden, Wiegenden, Luftigen; Erinnern an ostasiatische Tuschearbeiten > Hokusai z.B.
- Visionen der Wahrnehmungen, des Traumes als gewisses Erkenntnismittel

Vergleich: Frida Kahlo – Laila S. Arbeiten interessant. Erstere sehr konkret an Person Frida gebunden, bei Laila S. verallgemeinert als künstl. Inhalt (Leidensausdruck z.B….)

Alles das Geschriebene zum künstl. Schaffen Lailas gut + richtig, aber noch zu sehr Oberfläche, würde heute differenzierter formulieren…u.s.w..
Eröffnungsrede zu der Ausstellung "Hinter dem Schleier" (Michael Touma, Leipziger Künstler)

„Die Werke von Laila Sahrai widmen sich dem Bewahren der Kultur ihres Geburtslandes Afghanistan. Der Titel ihrer Ausstellung „Trachten und die Verschmelzung von Schleier und Kopfschmuck bei afghanischen Frauen“ zeigt Trachten und Schmuck der verschiedenen Ethnien Afghanistans. Sie lässt aber ihre Bilder nicht im Dokumentarischen verharren, sondern verarbeitet ethnografische Funde mit ihren eigenen künstlerischen Werken. Sie wählt Themen wie Tanz, Liebende und Portraits afghanischer Mädchen und Frauen. Dabei geht es ihr hauptsächlich um die Darstellung von Schönheit als Ausdruck von Freiheit und Leben.... Für die Künstlerin bedeutet die Erinnerung an die Vergangenheit keine Flucht, sondern vielmehr eine Reflektion über die Vielfalt der Geschichte Afghanistans und der Wunsch, mehr als nur die aktuellen Ereignisse zu sehen....“

Auszug aus der Rede des Leipziger Künstlers Michael Touma zur Ausstellung „Hinter dem Schleier“ in Leipzig, 2012
Eröffnungsrede durch Dr. Nicoletta Torcelli zur Ausstellung "WELTENSAMMERINNEN - Innenwelten der Außenwelt"
am 12. Mai 2017

... Auch bei Laila Sahrai, die vierte im Bunde, ist der offene Prozess wesentlich. Geboren wurde sie in Kabul / Afghanistan. Als 9-jährige ist sie nach Deutschland gekommen...

Das Sensible – das Er-Spüren der Sinne – das ist für sie zentral. Eine ihrer Inspirationsquellen ist die Romantik, diese radikale Denk-Bewegung also, die von circa 1800 bis weit ins 19. Jahrhundert Philosophie, Kunst, Literatur und Musik prägte. Laila Sahrai bezieht sich in der hier gezeigten Werkserie, an der sie aktuell arbeitet, auf die für die Romantik zum zentralen Symbol gewordene „Blaue Blume“ von Novalis.

Die blaue Blume, das ist ein Sinnbild der Sehnsucht nach der Ferne, ebenso ein Symbol des metaphysischen Strebens nach dem Unendlichen.

In diesem Motiv steckt die ständige Suche nach etwas, das nicht da ist - der abwesende Ort als unerreichbares Ziel. Diese Suche - eng verbunden mit der Suche nach Liebe, nach Glück, nach Ruhe - das ist eine unendliche Geschichte, die in jeder Kultur, in jedem persönlichen Schicksal neu gelebt und erfahren wird.

Laila Sahrai lässt sich auf diese Suche, auf diesen Prozess ein, indem sie immer wieder die blaue Blume malt. Wenn sie sich die Bilder anschauen, können Sie sehen, dass einige davon Collagen sind, die Blumen sind aufgeklebt und geben der Oberfläche etwas Reliefhaftes. Wenn Sie sich die Bilder noch genauer anschauen, können Sie eine Genese entdecken, eine Entwicklung, denn die Blumen zeigen verschiedene Phasen und Zustände. Am Anfang, beim frühesten Bild der Serie, sind die Blumen noch „bodenständig“, sie sind dank eines netzartigen Wurzelgeflechts mit der Erde verbunden. Nach und nach lösen sie sich von der Materie, verlieren ihre Blütenform und verwandeln sich in Knospen, oder eigentlich eher Kapseln. Als solche heben sie sich empor und schweben durch ein leichtes, helles Blau, das an den Himmel erinnert und dabei alle anderen Farben der Palette in sich trägt, die die Künstlerin hineingemischt hat. Beim letzten Bild der Serie – ganz frisch entstanden – geht die Künstlerin einen anderen Weg. Sie malt eine einzelne Blume - und verhüllt sie zugleich, denn diese ist kaum noch auszumachen, sie löst sich fast in ihrer hellen Umgebung auf. Oder vielmehr, sie verschmilzt mit dieser Umgebung. Sie wird immateriell. Laila Sahrai führt uns Betrachtende damit an die Grenze der Wahrnehmung, sie spielt offen mit Erscheinen und Verschwinden. Die blaue Blume ist eben nicht zu fassen.

„Man ist immer auf der Suche nach sich selbst“.
Das hat die Künstlerin im Gespräch fallen lassen, als wir uns beim Aufbau der Ausstellung über die Werke unterhalten haben. Und das soll jetzt unser Motto sein. Vielen Dank, und gute Zeit beim Welten sammeln!
Laila Sahrai´s Kunst schockt nicht
provoziert nicht
schreit nicht nach Aufmerksamkeit
sie ist einfach
sie bewegt und rührt
sanft, erhaben, zartmütig
hält die Zeit an
zwingt zum Innehalten
zum Eindringen in die Materie des Geistes
entschleunigt das “Verstehen” des Kunstwerks
wirft den Betrachter auf sich selbst zurück
tief und weit
und dann schockt sie doch
und erstaunt.
Ano Nym (zur Serie "Blaue Blume", 2020)
Anonym

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